Über uns

Wir sind ein Team am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung mit Schwerpunkt in der Meeresbiologie, den Ingenieurwissenschaften und der Architektur.

Wir untersuchen Plankton aus den Ozeanen, insbesondere Radiolarien und Kieselalgen. Ihre Schalen bestehen aus glasartigem Silikat und werden oft als außerordentlich schön z.B. auch in aufwendigen historischen Büchern wie den „Kunstformen der Natur“ von Ernst Haeckel. Darüber hinaus gibt es viele frei verfügbare mikroskopische Bilder. Suchen lohnt sich!

Kieselalgen und Radiolarien haben keinen Grund, für ein anderes Lebewesen schön zu sein, wie wir das von Pfauen kennen. Sie sind winzige, einzellige Organismen, die im Wasser leben und besondere Eigenschaften haben: insbesondere müssen sie mechanisch widerstandsfähig, leicht und durchlässig sein.

Diese Eigenschaften sind in der Industrie sehr gefragt, weshalb wir seit vielen Jahren in einem bionischen Produktentwicklungsprozess (Evolutionary Light Structure Engineering "ELISE") die Konstruktionsprinzipien von Kieselalgen und Radiolarien auf technische Strukturen übertragen, die besonders leicht und stabil sein müssen. Dabei wurden Themen wie Ästhetik, Design und Architektur sehr oft diskutiert, auch wenn das gar nicht zur ursprünglichen Aufgabe gehörte.

Die ELISE-Entwicklungen waren sehr leistungsfähig, aber auch sehr aufwendig - zu teuer für die meisten Bauteile. Deshalb haben ein paar von uns 2018 die ELISE GmbH ausgegründet, die 2022 in Synera GmbH umbenannt wird ( www.synera.io ). Synera bietet Software für die integrierte Produktentwicklung ("Generative Engineering"). Dabei wird nicht ein Bauteil entworfen, sondern der Produktentwicklungsprozess programmiert, und das Produkt entwickelt sich dann selbst - wie gewünscht, mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Leistung, Preis, Gewicht usw. Die Software von Synera ist einzigartig und genial, wenn es darum geht, eine qualitativ hochwertige Produktentwicklung effizient zu betreiben, und wird daher von den führenden Unternehmen der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie sowie des Maschinenbaus eingesetzt. Wir nutzen sie auch für unsere Forschung. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Umfrage ist Teil des Projekts "Light Beauty", das von der Dr. Ernst Weiße-Stiftung unterstützt wurde.

Motivation

Wir wissen, dass sich eine schöne Umgebung positiv auf die Seele und die Gesundheit auswirkt.

Ähnlich wie mehr Pflanzen in der Stadt, ein gutes Klima, eine angenehme Akustik und gesundes, leckeres Essen.

Und wir sind neugierig: Was genau ist so attraktiv an den Kieselalgen, wenn sie gar keinen Grund haben, attraktiv zu sein? Eigentlich würde das schon als Motivation ausreichen, denn so einfach diese Frage zu sein scheint, so komplex ist ihr Hintergrund: Die Schalen des Planktons sind von der Evolution in Bezug auf Leichtbau und Festigkeit optimiert worden. Wir Menschen müssen unsere Umwelt einordnen können, wozu Umweltfaktoren wie Geruch, Temperatur, Geräusche und Haptik, aber auch geometrische Eigenschaften gehören. Offenbar setzen wir Symmetrie und ausgewogene Proportionen von potenziellen Partnern mit "Gesundheit" gleich und beurteilen sie als "schön". Aus der Sicht der Evolutionstheorie ist das durchaus verständlich. Aber was nützt es uns, wenn wir eher abstrakte, komplexe Konstruktionsweisen von Diatomeen schön finden? Wir wollen deshalb herausfinden, welche Formen bevorzugt werden.

Es gibt noch einen anderen, banaleren Grund: Wir freuen uns über schöne Dinge und ärgern uns über hässliche Gebäude, Autos, Kinderspielzeug und vieles mehr. Es ist sicher (hoffentlich) nicht beabsichtigt, dass die Produkte manchmal eher abstoßend aussehen. Manchmal werden die Dinge einfach nur billig gestaltet und produziert.

Umgekehrt freuen wir uns natürlich über schöne Dinge, zum Beispiel Blumen, Landschaften und Tiere, aber auch über schönes Design und schöne Gebäude. Viele Designer und Architekten und die Natur sorgen dafür, dass es sie gibt, zum Glück. Aber wir wollen mehr davon! Vielleicht kann diese Umfrage dazu beitragen.

Wir brauchen dich!

Warum solltest Du uns helfen, herauszufinden, welche Prinzipien hinter der Schönheit des Planktons (und bestimmten Bauprinzipien) stehen?

  • 1. Umfragen machen Spaß!

    Vor allem, wenn es sich um faszinierende Organismen handelt, die schon von Natur aus schön sind, wie in diesem Fall.

  • 2. Deine Umgebung wird schöner

    Wenn Du hilfst, herauszufinden, wie man nicht nur nachhaltige und effiziente, sondern auch schöne Produkte und Gebäude entwickeln kann, dann wird vielleicht auch Deine Umwelt insgesamt ein bisschen schöner! Denn wir werden die Ergebnisse veröffentlichen und vielleicht sogar über Software für die Produktentwicklung zur Verfügung stellen.

  • 3. Natürliche Geometrie und Schönheitsnetz

    Aber das ist noch nicht alles: Diese Umfrage ist nur die erste Runde. Es gibt vieles, was hier noch nicht enthalten ist, aber wir werden es bald nachholen. Und wir hoffen, dass Deine Teilnahme an der Umfrage dazu führt, dass ein Netzwerk von Menschen entsteht, denen das Thema wirklich am Herzen liegt! Deshalb gründen wir eine Gruppe Geometrie und Schönheit auf LinkedIn schau mal rein!

Dieses Forschungsprojekt wird unterstützt und begleitet von: